Isabel – Veggie aus Überzeugung
Ich bin Vegetarierin seit ich 14 oder 15 bin, das weiß ich nicht mehr auf den Tag genau, weil ich nicht abrupt, sondern nach und nach aufgehört hab. Es kam im Wesentlichen durch Reportagen über Massentierhaltung dazu. Dadurch, dass eine gute Freundin sich auch zu der Zeit entschieden hat, Vegetarierin zu werden, fiel mir das Ganze auch relativ leicht.
Die Familie war erst nicht begeistert, vor allem wegen ein paar gesundheitlichen Einwänden (Eisenmangel etc.). Eine Nachbarin und Freundin von uns war damals jedoch Ernährungsberaterin und hat gesagt, sich vegetarisch zu ernähren wäre vollkommen unbedenklich. Inzwischen ist mein Bruder auch Vegetarier. Meine Eltern zwar nicht, aber sie essen auch weniger Fleisch als früher, was mich sehr freut.
AnzeigeWarum ich so lebe, ist schnell erklärt: Die Weltbevölkerung wächst stetig. Mit einer verantwortungsvollen Ernährung und Lebensweise kann jeder dazu beitragen, dass wir selbst und zukünftige Generationen bewusster mit den begrenzt vorhandenen Rohstoffen umgehen. Vegetarismus beziehungsweise Veganismus ist für mich also kein Trend, sondern schon eher sowas wie eine Notwendigkeit.
Vegetarisch kann man sich auch in Paris problemlos ernähren, was mich natürlich besonders freut, da ich dort studiere und sonst ein echtes Problem hätte. Nur in den Pariser Restaurants wird es für Vegetarier schwierig und für Veganer quasi unmöglich, etwas zu finden. Man lebt dann schon ziemlich einsam. Es gibt zwar inzwischen auch im Supermarkt ein paar mehr Bio-Sachen und nun auch den Naturalia – einen Bio-Supermarkt –, aber die Lebenshaltungs- und Essenskosten sind hier sowieso schon deutlich höher als in Deutschland. Da sind Ersatzprodukte auf Dauer kaum noch bezahlbar.
Beim Kochen bin ich generell stinkfaul und kaufe nicht so besonders viele Ersatzprodukte. Die sind hier in Frankreich ja eh viel zu teuer. Wenn ich in Deutschland wohnen würde und es preislich in Betracht ziehen könnte, ganz vegan zu leben, dann würden mir glaube ich nicht so viele Lebensmittel fehlen. Es gibt in Bonn ja genug Alternativen, die dazu auch noch für Studenten bezahlbar sind. Ich würde es eher vom sozialen Aspekt her schwierig finden. Man kann zum Beispiel nicht mehr mit allen gemeinsam kochen oder müsste dabei viel mehr über das Thema Essen nachdenken. Und man kann auch nicht mal eben so mit Freunden irgendwo essen gehen, weil man in den Standard-Restaurants ja nie genau weiß, ob die was Veganes haben oder nicht. Und immer nachfragen wäre ja auch blöd.
(Isabel, 23, aus Hamburg, studiert derzeit an der Universität Sorbonne (Paris III) Gestion et Marketing Franco-Allemands)
Karoline
Karoline ist 25 Jahre alt und wohnt irgendwo zwischen Köln und Bonn. Sie studiert an der Uni Bonn Deutsch & Französisch auf Lehramt und ihr größtes Hobby ist texten – egal ob für die Uni, mit Freunden oder für eure TAKE!
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