Brotlose Kunst? Schreiben, Schauspielern, Tanzen, Filmemachen – lass raus was in dir steckt!


Der Aktionskünstler Joseph Beuys sagte: „Jeder Mensch ist ein Künstler.“ Stimmt das? Nicht jeder verspürt den Drang die Gedanken und Gefühle durch Schauspielerei, Text oder Musik in die Welt zu schmettern, aber viele Menschen haben total Bock darauf und lassen ihr Talent im Alltagstrott verkümmern. Zur Schulzeit träumt man in der Theater AG von einer Schauspielkarriere oder im Chor von einer Zukunft als Popstar. Doch nach dem Abschluss geht man Wege, die weniger steinig scheinen. Aber sind sie das? Was ist dran am Mythos des brotlosen Künstlers und geht es anderen Berufsgruppen so viel besser? Was machen Schauspieler, die keine Filme drehen und welche aktuellen Schreibwettbewerbe, Hörspiel- oder Videocontests gibt es, die Nachwuchskünstler entdecken?

Brotlosigkeit kann jedes Berufsfeld treffen

Studierende unterschiedlichster Fachrichtungen suchen nach dem Abschluss im Bewerbungsmarathon nach Jobs. Das kann BWL´er oder Juristen genauso treffen wie Germanisten oder Politikwissenschaftler. Es ist also gar nicht so klar, dass man als Künstler schlechtere Karten hat, als alle anderen. Zugegeben, es gibt Studiengänge, die einen sicheren Erfolg versprechen, derzeit Wirtschaftsinformatik oder Bauingenieurwesen. Aber da sich heute viele Schüler auf diese lukrativen Fächer bewerben, kann es später schon wieder ein Überangebot an Absolventen geben. Und wer hätte gedacht, dass der Studiengang „Sozialpädagogik“, der einmal so verpönt war, weil man nach dem Abschluss „keine Jobs“ findet und sich „ehrenamtlich mit Extremfällen“ abkämpft, in Zeiten von Burnout und Hyperaktivität wieder hoch im Kurs liegt und Fachleute händeringend gesucht werden.

Jede Kunst ist ein Handwerk, das man lernen kann

Wenn man sich erst einmal vom Traum einer Hollywood-Karriere gelöst hat, kann man den Beruf des Schauspielers, Schreibers, oder Sängers als das sehen, was er ist: Ein Handwerk. Die meisten Schauspieler arbeiten in freien, oder staatlichen Theatern oder agieren in Gruppen die zu Hochzeiten, Firmenfeiern oder sonstigen Anlässen auftreten. Andere leiten Theaterworkshops. Der Beruf und seine Einsatzmöglichkeiten sind also vielseitiger als man denkt. Und wie für jedes andere Handwerk auch, qualifiziert man sich durch eine Ausbildung. Wenn du es also ernst meinst, dann melde dich bei Schulen und Akademien an und geh zu den Aufnahmeprüfungen. Die renommierten Schauspiel-, Musik-, und Tanzschulen sind staatlich und nehmen nicht wie die privaten Akademien hörende Studiengelder. Mit einem privaten Abschluss findet man später auch schwerer einen Job, da dein Zeugnis „gekauft“ wirkt. Die bekannteste Schauspielschule ist die „Ernst Busch“ in Berlin, eine der besten Unis für Musik, Musical und Tanz ist die Uni Folkwang in Essen, literarisches und kreatives Schreiben kann man zum Beispiel an der Uni Hildesheim studieren. Aber im Netz findest du noch viel mehr.

Wie wär´s mit einem Schreibwettbewerb, einem Hörspielpreis oder einem Videocontest?

Auch wenn du dich nur nebenbei künstlerisch ausleben willst, halt Augen und Ohren offen! Immer wieder finden Wettbewerbe für alle Altersklassen statt. Sie rufen dich dazu auf deine Kreativität in ein kleines, künstlerisches Werk zu stecken und dabei vielleicht sogar einen Preis zu gewinnen. Aktuell läuft der Wettbewerb „JUGEND IN AKTION“. Bis zum 31. August 2014 werden Jugendliche zwischen 13 und 30 Jahren in ganz Europa aufgefordert persönliche Erfahrungen oder fiktive Geschichten zum Thema „Fremd in Europa“ einzusenden. Die können geschrieben oder durch Videobeiträge verfilmt sein. Zu gewinnen gibt es bis zu 800 Euro. Auch die Initiative „Fun for writing“ ruft jährlich zum Schreibwettbewerb auf und ist je nach Spendenlage ebenso mit einer Geldprämie dotiert.  Bis zum 31. August 2014 können Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren auch einen Kurzkrimi für den 1. Kölner Junge Autoren Award 2014 einsenden und auf ein Preisgeld von 300 Euro hoffen. Hörspielbegeisterte dürfen bis Ende August 2014 selbstgeschriebene, gesprochene und aufgenommene Kurzhörspiele an den ARD-Wettbewerb „Pinball“ schicken.

Es gibt also immer einen Grund sich zu betätigen und wenn du gerade keinen findest, produziere doch deine eigene Sitcom auf Youtube, melde dich mit deinen Texten beim Poetry-Slam an oder schreibe einen Blog. Vielleicht findest du ja eine kleine Fangemeinde!


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Caterina

Caterina

Caterina ist freie Autorin und hat in Köln Geschichte, Romanistik, Politik und Soziologie studiert. Neben der Leidenschaft für spannende Geschichten, interessante Persönlichkeiten und gesellschaftliche Phänomene, liebt sie das Reisen und Eintauchen in Kulturen und Lebenswelten.